Bilanz nach dem ersten Jahr Euregio Schwaz, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach (SBM)

  • Vorsitzübergabe von Tirol nach Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Projekte, Infoveranstaltungen und Vernetzungstreffen für 2023 geplant
  • Verbesserte öffentliche Nahverkehrsverbindung über Achenpass in Planung
  • Informationen zu Förderungen und Projekteinreichungen unter www.euregio-sbm.eu

Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg: Die Euregio SBM, bestehend aus dem Bezirk Schwaz und seinen bayerischen Nachbar-Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach, ermöglicht seit nunmehr über einem Jahr, wichtige Vorhaben für die Region über die Landesgrenzen hinweg gemeinsam umzusetzen –  von Vernetzungstreffen und Infoveranstaltungen bis hin zu konkreten Projekten im Sinne der Bevölkerung. Nach ersten erfolgreichen Veranstaltungen im Jahr 2022 –etwa ein Austauschtreffen zum Thema Wildökologie – steht das Jahr 2023 unter anderem im Zeichen des nachhaltigen Tourismus. Geplant sind Projekte wie etwa eine Online-Kampagne rund um Radtouren oder Frequenzmessungen für eine noch bessere BesucherInnenlenkung. Zudem sind Projekte zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs über den Achenpass in Planung.

Turnusmäßig übernimmt jährlich eine Region den Vorsitz der Euregio SBM. Im Rahmen der gemeinsamen Euregio-Ratssitzung, welche kürzlich stattfand, übergab Michael Brandl, Bezirkshauptmann von Schwaz, den Vorsitz an seinen Amtskollegen Josef Niedermaier, Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen.

„Mit der Gründung der Euregio SBM im November 2021 konnten wir die bisherige informelle Zusammenarbeit der drei Regionen auf eine neue Ebene heben und eine eigene Struktur mit entsprechenden Ressourcen schaffen, die direkt den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Bereits im ersten Jahr organisierte die Euregio Infoveranstaltungen rund um Fördermöglichkeiten sowie Vernetzungstreffen mit regionalen Akteurinnen und Akteuren. Zudem sind erste Förderprojekte genehmigt worden, die nun 2023 in die Umsetzung starten. Gleichzeitig eröffnete im Vorjahr die Euregio-Geschäftsstelle in Schwaz. Diese unterstützt Projektträgerinnen und -träger von der Entwicklung ihrer Projektidee bis hin zur Einreichung des Förderantrags“, resümiert BH Brandl und blickt zugleich nach vorne: „Für die Zukunft sind bereits verschiedenste Projekte in Planung. Besonders hervorheben möchte ich etwa die geplante Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Nahverkehrs. Bereits in konkreter Ausarbeitung ist etwa ein Projekt mit einer stündlichen Öffi-Verbindung von Tegernsee Bahnhof nach Jenbach Bahnhof. Dies wird unsere Regionen im wahrsten Sinne näher zusammenbringen und ist somit Leitbild für den Grundgedanken der Euregio SBM.“

Landrat Niedermaier ergänzt: „Mit der Euregio SBM haben wir eine Institution geschaffen, mit der wir gemeinsam zahlreiche Initiativen im Sinne der Bevölkerung unserer drei Regionen umsetzen können. Nach dem erfolgreichen Start der Euregio geht es nun um die Realisierung der ersten konkreten Projekte. Zunächst konzentrieren wir uns dabei auf den Bereich ‚Nachhaltigen Tourismus‘ und verbesserte Nahverkehrsverbindungen. Gleichzeitig möchten wir die Reihe an Infoveranstaltungen fortführen und weitere Vernetzungstreffen organisieren. Im Fokus steht zudem, die Euregio SBM weiter bekannt zu machen und die Bevölkerung über die Vorteile dieser neuen Institution aufzuklären.“

„Viele Herausforderungen, die uns alle betreffen, können nur überregional und grenzübergreifend gelöst werden. Mit der Gründung der Euregio SBM setzen wir für die Zusammenarbeit der drei Mitgliedsregionen neue Maßstäbe. Die Euregio ermöglicht zum einen, dass sich Behördenvertreterinnen und -vertreter sowie weitere Akteurinnen und Akteure der Regionen vernetzen und zum anderen, dass grenzübergreifende Projektideen mit Fördermittel unterstützt werden“, sagt Olaf von Löwis of Menar, Landrat im Landkreis Miesbach.

Erste konkrete Vorhaben werden 2023 umgesetzt

Nach der Projektfindungs- und Entwicklungsphase werden 2023 die ersten konkreten Projekte der Euregio SBM rund um das Thema nachhaltiger Tourismus umgesetzt:

  • „Sicherheit im Freizeitsport“: Immer mehr Menschen sind in der Grenzregion mit Fahrrädern oder E-Bikes unterwegs – dabei kommt es immer wieder zu Unfällen. Das Projekt „Sicherheit im Freizeitsport“ nimmt sich der Sicherheit für Hobby-RadsportlerInnen an. Dabei wird eine Online-Kampagne zur sicheren Planung und Durchführung von Radtouren entwickelt.
  • „Connecting Peaks“: Wie viele Personen nutzen Wanderwege und erklimmen die Berggipfel der drei Mitgliedsregionen? Mit dieser Frage setzt sich das Projekt „Connecting Peaks“ auseinander. Mithilfe eines neu entwickelten Prototypen soll auf ausgewählten Orten die BesucherInnenfrequenz gemessen werden. Langfristig soll mit den Daten die BesucherInnenlenkung verbessert und damit ein Beitrag zum nachhaltigen Tourismus im Einklang mit der Natur geleistet werden.
  • „AlmenREICH grenzenlos“: Die Bewirtschaftung der Almen spielt eine wichtige Rolle im Erhalt der Biodiversität und dem Schutz der Natur. Mit dem Projekt „AlmenREICH grenzenlos“ soll das Verständnis zwischen Naturschutz und Almwirtschaft gestärkt, Synergien und Ziele diesbezüglich ausgearbeitet und BewirtschafterInnen von Almen über Naturschutzaktivitäten und Fördermöglichkeiten informiert werden.

„Neben den konkreten Projekten, die dieses Jahr starten, entwickeln wir laufend weitere Initiativen rund um unsere definierten Aktionsfelder ‚Nachhaltiger Tourismus‘, ‚Umweltschonende Mobilität‘, ‚Neues Arbeiten‘ und ‚People to people‘. Auch grenzübergreifende Bildungsangebote im MINT-Bereich sind in Vorbereitung. Gleichzeitig laden wir Interessierte – egal ob Gemeinden, Institutionen oder Vereine – dazu ein, selbstständig Projektideen bei uns einzureichen“, so Ines Leister, Leiterin der Euregio SBM. Eingereichte Initiativen können über ein INTERREG-Projektbudget gefördert werden.

Bei Fragen zum Bewerbungsprozess und den Fördermöglichkeiten können sich Interessierte unter www.euregio-sbm.eu informieren.