
Projektträger:
Lehrstuhl für Verkehrstechnik, TVB Achensee, Landkreis Miesbach, Land Tirol, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Regionalentwicklung Oberalnd KU, PV Achental;Laufzeit:
15.12.2025-30.06.2027Projektsumme:
98.914,40 €Förderprogramm:
LEADER – CLLDAktionsfeld:
Umweltschonende MobilitätESBM-Verkehrsdaten 2.0
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Euregio Schwaz–Bad Tölz/Wolfratshausen–Miesbach (Euregio SBM) stellt das Thema Mobilität in den Mittelpunkt. Ziel ist es, den öffentlichen Verkehr zu stärken, den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren und die Verträglichkeit verbleibender Verkehrsströme zu erhöhen.
Für die Planung und Umsetzung wirkungsvoller Maßnahmen in Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung sowie in der Kommunikation braucht es jedoch eines: verlässliche, grenzüberschreitend einheitliche Daten. Genau diese Datenbasis fehlt bislang – und soll durch dieses Projekt geschaffen werden.
Im Vorgängerprojekt ESBM-Verkehrsdaten wurden bestehende Verkehrsdatenquellen in der Euregio erhoben und ausgewertet. Dadurch konnte die aktuelle Datenlage erstmals grenzüberschreitend dokumentiert und zentrale Lücken identifiziert werden:
- Grenzüberschreitende Routeninformationen (Quell-, Ziel- und Durchgangsverkehre)
- Unterschiede nach Wegezweck, insbesondere Alltag vs. Freizeit
- Potenziale für Verkehrslenkung (Alternativrouten, Entscheidungspunkte)
- Motive und Einstellungen zu Verkehrsmitteln sowie Gründe für konkrete Routenentscheidungen
- Informationskanäle, über die Verkehrsteilnehmende wirksam erreicht werden können
Um diese Lücken zu schließen und damit belastbare Entscheidungsgrundlagen zu gewinnen, sind zusätzliche präzise Verkehrserhebungen notwendig.
Das Folgeprojekt ESBM-Verkehrsdaten 2.0 setzt genau hier an. Es schafft die Grundlage für weiterführende, zielgerichtete Datenerhebungen – und führt diese auch durch.
Das bestehende Kennzeichenverfolgungssystem (ANPR) im Landkreis Miesbach soll auf den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sowie auf den Bezirk Schwaz ausgeweitet werden.
Geplant ist die Installation von 12 zusätzlichen Kameras an 6 neuen Zählquerschnitten. Die genaue Standortfestlegung erfolgt im Projektverlauf.
Die Datenerhebung läuft über ein komplettes Kalenderjahr – von Juli 2026 bis Juni 2027.
Ergänzend sind Befragungen in der Winter- und Sommersaison 2026 vorgesehen, um Beweggründe, Wegezwecke und Informationsverhalten der Verkehrsteilnehmenden abzubilden.
Durch diese Kombination aus quantitativen und qualitativen Daten sollen die bestehenden Lücken gezielt geschlossen werden.
Von den Projektergebnissen profitieren insbesondere:
- Fachabteilungen für Mobilität und Verkehrswesen der Landkreise, des Bezirks und des Landes Tirol
- Tourismusorganisationen
- Regionale Planungsverbände
Diese Akteure sind zugleich Teil der Projektpartnerschaft und nutzen die Daten zukünftig für fundierte Entscheidungen und wirkungsvolle Mobilitätsmaßnahmen.
Der Projektstart ist für Dezember 2025 geplant. Damit können
- erste Befragungen bereits in der Wintersaison 2026 stattfinden und
- die Ausschreibung, Vergabe und Installation der ANPR-Geräte rechtzeitig vor der Sommersaison 2026 abgeschlossen werden.
Nach einem Jahr vollständiger Datenerhebung endet das Projekt am 30. Juni 2027.

